Gewaltprävention
Kinder streiten sich – das ist normal. Täglich werden Kinder mit Konfliktsituationen konfrontiert, sowohl in der Schule als auch in der Familie und in der Freizeit.
Es ist leider eine Tatsache, dass es schon in der Grundschule immer häufiger zu handfesten Auseinandersetzungen kommt. Dieses Problem macht auch vor unserer Schule nicht halt. Hier sind es zwar nur wenige Kinder, die gewaltbereit sind, dafür jedoch viele, die dieser Gewalt in den meisten Fällen hilflos gegenüber stehen. Diese Gewaltbereitschaft äußert sich nicht nur bei den Jungen, sondern auch bei den Mädchen, die ihren Aggressionen durch Kratzen, Beißen und Kneifen immer häufiger freien Lauf lassen. Es ist jedoch nicht nur die körperliche Gewalt, die erschrecken lässt. Auch verbale Auseinandersetzungen werden in einer Art geführt, die auf die Beteiligten sehr verletzend wirken kann.
Aus diesem Grund war es uns ein Anliegen, das Thema „Gewaltprävention" als Baustein in unser Schulprogramm aufzunehmen und mit Kindern und Eltern gemeinsam Schritte zu einem friedlichen Miteinander zu erarbeiten und konsequent umzusetzen.
Unser pädagogisches Konzept beinhaltet u.a. in allen Jahrgängen Gespräche, Spiele, Lesestücke, Stilleübungen, Rollenspiele, die sich mit dem Thema Gewalt auseinander setzen. Konflikte werden mit jeder Klasse bei Bedarf gemeinsam gelöst.
Das Programm "Lubo" in der Schuleingangsphase (1. und 2. Jahrgang) :
Unser Freund aus dem Weltall: Lubo
Die Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen gehört zum Bildungsauftrag der Schule. Insbesondere der Übergang vom Kindergartenalter in der die Schule stellt hohe Anforderungen:
Neue Beziehungen, höhere kognitive Ansprüche und formalisierte Strukturen in festgelegten Zeitrhythmen führen zu einer höheren Belastung für alle Beteiligten. Gezielte und motivierende Lernprozesse unterstützen die Bewältigung solcher Ent-wicklungsaufgaben.
„Lubo aus dem All!“ stellt ein Programm zur Unterstützung in der Schuleingangsphase dar, das – methodisch-didaktisch abwechslungsreich strukturiert – die Kinder in ihren Gefühls- und Verhaltenskompetenzen unterstützt. Insbesondere benachteiligte Kinder haben im wissenschaftlichen Evaluationsprozess nachgewiesenermaßen davon profitiert. Das Programm dient auch der Prävention von Gefühls- und Verhaltensstörungen. Bereits vorhandene Probleme können reduziert werden.
Es ist ein etabliertes Trainingsprogramm zur frühzeitigen Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen. Der Außerirdische „Lubo“ ist eine kleine Handpuppe. Er landet mit seinem Raumschiff hier auf unserer Erde und besucht die Kinder der 1. und 2. Jahrgänge einmal in der Woche. Auf Lubos Heimatplaneten kennt man keine Gefühle. Lubo möchte lernen, wie die Menschen friedlich miteinander umgehen und wie man Freunde findet. Er berichtet den Kindern von seinen Ausflügen, die immer wieder Rätsel und Probleme der Gefühle und des Miteinanders mit sich bringen. Die Kinder helfen ihm beim Lösen der Probleme und zeigen ihm, wie sie freundlich miteinander umgehen. Am Ende jeder Stunde vergibt Lubo Sternstaubkörnchen. Jedes Kind darf sich einschätzen, wie es sich in dieser Stunde verhalten hat.
Das Programm setzt sich aus drei Bausteinen zusammen:
•Grundlagentraining
•Emotionsregulationstraining
•Transfer und Problemlösekompetenzen
Ziel ist es, die emotionalen und sozialen Kompetenzen zu stärken und zu fördern:
•Wahrnehmen, Erkennen und Verstehen von Gefühlen
•Umgang mit Gefühlen wie z.B. Wut, Freude, Trauer
•angemessenes Verhalten in emotional belastenden Situationen
•angemessene Problemlösestrategien in Konflikt-/ und Problemsituationen
•Aufbau und Erhalt von Freundschaften
•Kooperation
•Regeln einhalten, Bedürfnisaufschub
Die Lob- und Wunschrunde im 3. und 4. Jahrgang:
In der Lob- und Wunschrunde haben die Kinder, auch klassenübergreifend, die Gelegenheit ihr Lob und ihre Wünsche an andere Kinder auszusprechen. Wir zeigen den Kindern im Unterricht Wege auf, wie sie zum einen Konflikten vorbeugen und zum anderen - auch ohne Gewaltanwendung - Konflikten im Alltag begegnen können. Im Folgenden werden einige unserer Ziele genannt.
Die Kinder sollen lernen:
- Einigungen zu erzielen; nachzugeben; Kompromisse zu schließen
- aufeinander zuzugehen
- miteinander zu sprechen; Gefühle verbal zu äußern statt zu prügeln
- Rücksicht zu nehmen;
- Schwächere mitspielen zu lassen, auch wenn man dann vielleicht nicht immer gewinnt
- mit Wut umzugehen
- Wünsche zu akzeptieren
Maßnahmen zur Gewaltprävention an unserer Schule
- gemeinsame (von Kindern und Lehrern) Erarbeitung einer Schulordnung für "drinnen und draußen"
- schriftliche Elterninformation
- gemeinsame Erarbeitung von Konsequenzen bei Verstößen gegen die Schulordnung
- Das Programm "Lubo" in der Schuleingangsphase
- Einführung der Lob- und Wunschrunde in den 3. und 4. Klassen als Ritual zur Konfliktbewältigung
- Baustein: Gewaltprävention für das Schulprogramm
Gewaltprävention in unserem Schulalltag
Streitschlichtungsversuche von Kindern lobend erwähnen
in Geschichten, Gesprächen und Rollenspielen Regelbewusstsein für faires Verhalten fördern
Bei körperlicher Gewaltanwendung müssen alle beteiligten Kinder direkt auf einem Streitfragebogen zu der Auseinandersetzung Stellung nehmen.
Anschließend erfolgt ein Gespräch mit allen Beteiligten und der Klassenlehrerin.
Kommt es bei einem Kind häufiger zu Konflikten, erfolgt ein zuerst ein Gespräch mit der Schulleitung.
Zusätzlich erfolgt eine schriftliche Mitteilung an die Eltern, wenn ein Kind vermehrt durch aggressives und gewalttätiges Verhalten auffällt. Die Eltern werden zu einem Gesprächstermin in die Schule eingeladen.