GGS Blumenkamp

 

5.1 Unterricht und Erziehung 

 


Neben dem Unterricht hat die Erziehung einen hohen Stellenwert in unserer täglichen pädagogischen Arbeit. Die folgenden Ausführungen orientie-ren sich an den Merkmalen guten Unterrichts von Andreas Helmke: ‚Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität‘.
Klassenführung
Durch eine effiziente Klassenführung bietet die Lehrkraft den Schüler*innen einen geordneten Rahmen für die Lehr- und Lernaktivitäten und steuert insbesondere die aktive Lernzeit, also die Zeit, in der sich die Schü-ler*innen intensiv und konstruktiv mit den zu lernenden Inhalten auseinan-dersetzen können.
Klarheit und Strukturiertheit
Um bei den Schüler*innen Lernprozesse anzuregen, müssen ihnen die zu vermittelnden Inhalte klar und verständlich präsentiert und strukturiert angeboten werden. Die Lehrkraft muss sowohl akustisch und sprachlich als auch inhaltlich und fachlich von den Schüler*innen verstanden werden. Die Inhalte des Unterrichts müssen von den Schüler*innen nachvollzogen werden können.

Aktivierung
Die Aktivierung der Schüler*innen teilt sich in die Bereiche kognitive Aktivierung und soziale Aktivierung. Ein kognitiv aktivierender Unterricht wird so gestaltet, dass die Schüler*innen zu einer Selbststeuerung des Lernens angeregt werden. Zudem ist der Unterricht so arrangiert, dass die Schüler*innen die Inhalte so verarbeiten, dass sie langfristig gespeichert und auf andere Anwendungsbereiche übertragen werden können. Kognitive Lernstrategien dienen der Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von Lerninhalten. Metakognitive Lernstrategien dienen der Planung, Regulation und Überwachung des Lernverhaltens. Kognitive und metakognitive Lernstrate-gien sind nicht isoliert voneinander zu sehen, sondern sind Bestandteile jeder Unterrichtseinheit. Durch soziale Aktivierung sollen soziale und kom-munikative Kompetenzen gefördert werden.

Konsolidierung und Sicherung
Festigung, Sicherung und Vertiefung sind für einen erfolgreichen Lernprozess unabdingbare Faktoren. Wiederholtes Üben in vielfältigen Situations-zusammenhängen begünstigt einen positiv gestalteten Lernprozess. Die Lehrkräfte achten hierbei auf eine gute Passung zwischen individuellem Vorwissen und Erfolgserlebnissen der Lernenden. Vor allem der ständigen Erfolgskontrolle von Gelerntem kommt eine große Bedeutung zu.

Motivierung
Die Motivierung ist ein wichtiges Merkmal, Unterricht zu gestalten bzw. mit-zugestalten. Sie ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Einige diese Faktoren gehen von den Schüler*innen aus und andere wiederum sind durch die Lehrkraft bedingt. Intrinsische und extrinsische Motivation, Lehr-kraftpersönlichkeit, Lerninteresse, Selbstvertrauen und die Fragen nach dem Nutzen des Gelernten sind Grundelemente, die die Lernmotivation un-serer Schüler*innen beeinflussen. Ziel sollte es sein, möglichst viele Fakto-ren in den Unterricht einzubringen, sodass die Schüler*innen gute Bedin-gungen für ein erfolgreiches Lernen vorfinden.

Lernförderliches Klima
Eine lernförderliche Lernumgebung erleichtert, begünstigt und beeinflusst positiv das Lernen der Schüler*innen. Eine positive Grundeinstellung und ein vertrauensvolles Klima zwischen Lehrkräften und Schüler*innen sowie zwischen den Schüler*innen sind Grundlagen für Lernbereitschaft und Lernvermögen. Die Schaffung vieler Erfolgssituationen, eine entspannte Lernatmosphäre, eine überraschungsoffene Grundhaltung der Lehrkräfte, der Abbau von leistungsbeeinträchtigenden Ängsten und eine Kombination aus Erwartung und Ermutigung sind wesentliche Bestandteile eines lern-förderlichen Klimas im Unterricht.

Schülerorientierung
Ein schüler*innenorientierter Unterricht stellt nicht nur die Leistungsanfor-derung und den Lernfortschritt in den Vordergrund, sondern nimmt die Schüler*innen in ihrer Gesamtpersönlichkeit wahr.
Alle Schüler*innen sollen sich in der Schule wohlfühlen und in ihren Lehrkräften Ansprechpartner*innen für ihre Sorgen und Probleme finden. Dann können sie Selbstvertrauen aufbauen und erleben sich in ihrer Person an-genommen. Dies ist die Basis für die Entwicklung sozialer Verantwortung und des Interesses, der Fähigkeit und Bereitschaft, Formen demokratischen Zusammenlebens mitzugestalten.

Kompetenzorientierung
Die Kompetenzorientierung ist ein wesentlicher Bestandteil der Unterrichtsentwicklung an der GGS Blumenkamp. Der Unterricht unserer Schü-ler*innen orientiert sich an den zu entwickelnden Kompetenzen, die in den kompetenzorientierten Curricula beschrieben sind. Es zählt nicht mehr: ‚Was steht auf dem Stundenplan?‘ sondern: ‚Welche Vorstellung, Fähigkei-ten und Einstellungen können die Schüler*innen im jeweiligen Unterricht entwickeln?‘.

Passung
Die Heterogenität von Lerngruppen macht Differenzierungsmaßnahmen notwendig, die unterschiedliches Vorwissen, Begabungen, Interessen, Migrationshintergründe, Entwicklungsrückstände und Lernstile berücksichtigen sowie sich auch an individuellen Förderplänen orientieren. Differenzierungen nach Umfang, Zeit und Niveau sowie ein gestaffeltes Hilfesystem sind geeignet, der Heterogenität der Schülerschaft zu begegnen. Entscheidend sind das Timing, die Dosierung und die Passung des Angebotes zu den individuellen Lernvoraussetzungen. Eine Angebotsvielfalt resultiert aus der Vielfalt an Lernvoraussetzungen und Bildungszielen. Dabei werden grund-legende Aspekte der Unterrichtsorganisation und –strukturierung mit der Zielsetzung beachtet, einen Einklang von Lernangeboten und individuellen Lernvoraussetzungen zu schaffen.