GGS Blumenkamp

 

5.9 Medienkonzept

 

Wenn die Grundschule an die Lebenswelt der Kinder anknüpfen soll, müssen die Chancen der Digitalisierung frühzeitig aufgegriffen und angewendet werden. Digitale Medien spielen im außerschulisch eine große Rolle im Leben vieler Kinder. In vielen Kinderzimmern gehört ein Computer, Laptop, Handy oder Tablet bereits während der Grundschulzeit zum Inventar und darf von den Kindern selbstverständlich genutzt werden. Die berufliche Zukunft der Kinder ist ohne IT-Kenntnisse nicht mehr denkbar. Diese drastischen Veränderungen erfordern ein Umdenken des Unterrichts. In allen Aufgabenbereichen erhält die Professionalisierung im Umgang mit digitalen Medien einen immer höheren Stellenwert. Die Schule hat die Aufgabe, auf diese bildungsrelevanten Umweltveränderungen zu reagieren.
Bereits Grundschulkinder werden gemäß „Medienkompetenzrahmen NRW“ in den Umgang mit Medien eingewiesen: „Die elektronischen Informations- und Kommunikationstechniken sind ebenso wie die traditionellen Medien Hilfsmittel des Lernens und Gegenstand des Unterrichts.“…Die systematische Arbeit mit Medien trägt dazu bei, die Medienkompetenz der Schülerin-nen und Schüler zu entwickeln.“
Um unsere Schüler*innen auf ein Leben in der zunehmend digitalen Infor-mationsgesellschaft vorzubereiten, berücksichtigen wir diese Lebenswirklichkeit. Unser Ziel ist es, die Schlüsselqualifikation „Medienkompetenz“ anzubahnen.
Im vorliegenden Medienkonzept steht das iPad als mediales Multifunktionswerkzeug im Mittelpunkt. Gleichwohl soll festgehalten werden, dass der bewährte Einsatz alter Medien (wie Film, Sachbücher, Lexika, etc.) nicht vernachlässigt wird. Die Medienarbeit unserer Schule beinhaltet die Integration der Medien in den Unterricht sowie das „Lernen mit und über Medien“.

Einbindung digitaler Medien in den Unterricht
Durch die Verankerung der Medienkompetenz in den Lehrplänen NRW wird die Notwendigkeit des Umgangs mit neuen Medien deutlich. Die Schüler*innen müssen in die Lage versetzt werden, verantwortungsvoll und sicher mit neuen Medien umgehen zu können.
Die elektronischen Informations- und Kommunikationstechnologien sind ebenso wie die traditionellen Medien Hilfsmittel des Lernens und Gegenstand des Unterrichts. Der Unterricht in der Grundschule vermittelt den Kindern eine Orientierung über wichtige Informationsmöglichkeiten und leitet sie an, vorhandene Informations- und Kommunikationsmedien sinnvoll zu nutzen. Indem die Medien selbst zum Gegenstand der Arbeit im Unterricht werden, erfahren die SchülerInnen Möglichkeiten und Beschränkungen einer durch Medien geprägten Lebenswirklichkeit. Die systematische Arbeit mit Medien trägt dazu bei, die Medienkompetenz der SchülerInnen zu entwickeln.

Die Einbindung in den Unterricht kann auf unterschiedliche Weise ablaufen und kommt auf die jeweilige Klassen-, Unterrichts- und Lehrersituation an. So kann der Umgang mit dem Computer in einzelnen „Methodenstunden“ von Klassen- oder Fachlehrern erfolgen und/oder in laufende Unterrichteinheiten eingebunden werden.
Lernen mit Medien zielt auf die Verbesserung des fachlichen Lernens und unterstützt das selbstständige Lernen, indem Medien von Schülern zur Veranschaulichung von Unterrichtsinhalten, zur aktiven Auseinandersetzung mit fachlichen Inhalten und zur Recherche und Informationsbeschaffung (z.B. Internet) genutzt werden.

Lernen über Medien meint einen zweiten Aspekt des Medieneinsatzes. Kompetenter Einsatz von Medien im Unterricht fragt nicht nur nach dem fachlichen Inhalt, sondern hinterfragt auch die Medienbotschaften und schult damit den sachgerechten, selbstbestimmten, kreativen und sozial verantwortlichen Umgang mit diesen. Auch in der Grundschule müssen themen, wie „KI“ und/oder „Fake News“ behandelt werden und Nutzen und Risiken durch konkrete Beispiele für die Kinder altersangemessen deutlich gemacht werden.

Pädagogische Gesichtspunkte
Ziel eines Einsatzes von iPads im Unterricht muss ein sinnvoller, für die Lernziele der Grundschule ergiebiger und unsere technisierte Welt berücksichtigender Umgang mit dem Medium iPad sein. Damit verbunden ist der Anspruch an die Lehrpersonen, ihren Unterricht weiterzuentwickeln, durch neue Medien zu ergänzen und diese zu integrieren – ohne bewährte Inhal-te aufzugeben. Die Erprobung offener Lernformen, die Medien in der Regel fordern, spielt dabei eine wesentliche Rolle.
Hierbei sollen die Schüler*innen das iPad als einen Baustein in der Medienvielfalt der Schule erfahren. Aber nicht nur die Anknüpfung an die Lebenswirklichkeit der Schüler*innen rechtfertigt einen iPad-Einsatz in der Grundschule. Es lassen sich noch weitere Aspekte als zentrale Argumente für die Arbeit mit iPads im Unterricht finden, die wir wie folgt zusammenfas-sen:

Soziales Lernen
Am iPad ergänzen sich die Schüler*innen in ihren Kenntnissen oft ohne spezielle Hinweise der Lehrerperson. „Ganz nebenbei“ werden z.B. elementare Kenntnisse der Textverarbeitung von Kind zu Kind weitergegeben, Re-chercheprobleme miteinander gelöst etc.

Differenzierung
Der Unterricht kann durch den Einsatz entsprechender Apps leicht auf die unterschiedlichen Leistungsfähigkeiten einzelner Schüler*innen abge-stimmt werden. Zum einen werden Lerninhalte für leistungsschwächere Schüler*innen geduldig und mit vielen Anschauungshilfen aufgearbeitet und können in individueller Geschwindigkeit bearbeitet werden. Zum ande-ren steht allein mit den Möglichkeiten des Internets immer auch zusätzlicher Lernstoff für leistungsstarke Schüler*innen zur Verfügung.

Medienkompetenz
Anfängliche Begeisterung im Umgang mit den neuen Medien ist nur dann von anhaltender Dauer, wenn eine sinnvolle Nutzung ohne Fremdanleitung gelingt. Die Kompetenz, aus der Fülle der zur Verfügung stehenden Informationen relevantes Wissen auszuwählen, stellt hierbei eine zentrale aufzubauende Fähigkeit dar.
Aktualität und Erreichbarkeit von Informationen

Alles, was auf der Welt passiert, ist zeitnah im Web dokumentiert. Aktuell Geschehenes kann spontan als Unterrichtsanlass genutzt werden und verfügt über eine hohe Authentizität. Weltweite Zugriffsmöglichkeiten auf Datenbestände wie Lexika und Sammlungen sowie vereinfachte Kommunikationsmöglichkeiten bieten sofortige Wissensbestände. Neue Formen der selbstständigen Erarbeitung von Wissen werden ermöglicht.

Motivationsniveau
Der Umgang mit den neuen Medien wird von uns auch als zusätzliches bereicherndes Angebot gesehen, dass einigen Schüler*innen eine größere Motivation bei Übungsaufgaben verschaffen kann. Auch bei der Korrektur und Überarbeitung von Aufsätzen ist durch das neue Arbeitsmittel ein grö-ßerer Anreiz für die Schüler gegeben.

Mehrperspektivisches Lernen
Fächerübergreifendes, auch bilinguales Lernen wird durch die umfassende Darstellung im Internet sowie über den Einsatz entsprechender Lernsoft-ware gefördert. „Links“ bieten durch optimale thematische Verknüpfung As-pekt reiches Lernen, differenzierte Suchmaschinen eröffnen unkompliziert und schnell vielfältige weiterführende Informationenquellen.

Lernkompetenz
Auch die Fähigkeit, den eigenen Lernprozess zu organisieren, wird durch die Arbeit am iPad geschult: Informationsquellen werden selbstständig ge-sucht und genutzt, die Bearbeitung der Schreibaufgabe allein eingeteilt. Lernweg und Lerngeschwindigkeit können selbst bestimmt werden. Neue Lernumgebungen ermöglichen die Zusammenschau und Verknüpfung bisher isolierter Kenntnisse und Wissensfragmente. Zudem sind neue Me-dien als Werkzeug für vier grundlegende Nutzungsarten einzusetzen:

Publizieren
Das Internet bietet eine neue Publikation eigener Arbeitsergebnisse, die eine breite Öffentlichkeit erreichen und künftig auch anderen Lernenden und Einrichtungen unkompliziert zur Verfügung stehen können.

Differenzierung und Förderunterricht
Das iPad wird während des Klassenunterrichts unter anderem als Medium zur Differenzierung eingesetzt:

• Schüler*innen bearbeiten bestimmte Übungen, während die Mitschüler*innen andere 
  Aufgaben lösen.
• Schüler*innen, die schneller arbeiten als andere, können am iPad Zusatzaufgaben lösen.
• Durch die abwechslungsreiche Gestaltung und durch die unter-schiedlichen Schwierigkeitsstufen der Lernprogramme können alle Schüler*innen erfolgreich arbeiten.
Schreiben mit dem iPad

Im Lernbereich Sprache finden nicht nur die Lernprogramme Anwendung. Die Kinder benutzen die Textverarbeitung, um kleine Texte abzutippen oder um eigene Texte zu schreiben, z. B. in Projekten oder in einer Schreibwerkstatt, die anschließend veröffentlicht werden.

Das iPad in der Freien Arbeit
Hier kann jedes Kind individuell entscheiden, welche Aufgabe es erledigen will, bzw. mit welchem Programm es arbeiten möchte. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Der Medienkompetenzrahmen NRW gibt folgende übergeordnete The-men vor:
1. Bedienen und Anwenden
2. Informieren und Recherchieren
3. Kommunizieren und Kooperieren
4. Produzieren und Präsentieren
5. Analysieren und Reflektieren
6. Problemlösen und Modellieren

Diese Themen werden in unterschiedlichen Unterrichtsfächern und Klassenstufen aufgegriffen und stetig weiterentwickelt.
Wir wollen folgende Verwendungsmöglichkeiten des iPads in unserem Unterricht nutzen
• im Wochenplanunterricht und in Freiarbeitsphasen,
• in Projekten bzw. bei projektorientierten Arbeitsformen,
• im Förderunterricht für Kinder mit Lese- und Rechtschreibschwächen,
• zur Forderung der leistungsstärkeren Schüler und Schülerinnen mit besonderen Sach- und
  Schreibinteressen,
• in spezifischen Arbeits- und Übungsphasen innerhalb eines binnendifferenzierten
  Unterrichts,
• zur Einübung der im Kerncurriculum vorgeschriebenen fachspezifischen Arbeitsweisen
  (z.B. Durchführung von Schreibkonferenzen, Umgang mit Sachtexten, Schulung des
  Hörverstehens).
• Bereits im ersten und zweiten Schuljahr sollen erste elementare Fertigkeiten mit dem
  Computer bzw. iPad angebahnt werden. Erste Lern-programme dienen dabei der Förderung
  einzelner Schüler*innen.
• Andere Programme fördern das entdeckende Lernen und die Kreativi-tät.
• Im dritten und vierten Schuljahr werden den Schüler*innen spezielle Kenntnisse vermittelt:
  Gezielt wird der Umgang mit einem Textverarbeitungsprogramm erweitert und vertieft.
• Gestaltungs- und Überarbeitungsmöglichkeiten werden vermittelt.
• In offenen Unterrichtsformen werden individuelle Fähigkeiten in Bezug auf die
  Internetnutzung erweitert.
• Die Kinder werden gezielt zur Medienanalyse angeregt, um sich eine Meinung über die
  Verbreitung von Themen in Medien bilden zu können.

Verbindliche Inhalte für die GGS-Blumenkamp
Klasse 1:
Von Anfang an werden die Schüler*innen in die Arbeit mit dem iPad eingeführt. Dabei lernen sie Regeln für den Umgang mit den Geräten kennen, um verantwortungsvoll damit umzugehen. Sie lernen ein oder mehrere der unten aufgeführten Apps kennen. Am Ende des Schuljahres sollte jeder Schüler in der Lage sein, einfache Übungen durchzuführen.
Ziele:
• Verantwortungsbewusster Umgang mit dem iPad
• Datenschutz: z.B. ohne Einverständnis keine Fotos von Mitschüler*innen machen
• Kennenlernen von Regeln am iPad-Arbeitsplatz
• Teile des iPads benennen können
• Einführung in das Lernprogramm „Anton“
• Einführung in die Arbeit mit numbers, pages, Book Creator

Klasse 2:
In der zweiten Klasse wird auf die Kenntnisse aus dem ersten Schuljahr aufgebaut. Die Kinder erlangen zunehmend Sicherheit im Umgang mit dem iPad. Das iPad wird gezielt in Unterrichtsphasen, z.B. im Wochenplan, beim Erarbeiten von Referaten eingesetzt. Auch im Förderunterricht kann es zum Einsatz kommen.
Ziele:
• Verantwortungsbewusster Umgang mit dem iPads
• Arbeit mit dem Lernprogramm „Anton“
• weiterführende Arbeit mit verschiedenen Programmen auf dem iPad: numbers, pages,
  Book Creator

Klasse 3:
Die Schüler erweitern ihre Vorkenntnisse und fertigen unterschiedliche Ar-beiten (Referate, kleine Filme, Recherchen) mit den Programmen des iPads an.
Ziele:
• vgl. Klasse 2
• Einführung in die Textverarbeitung im Bereich des Deutschunterrich-tes
• Einführung in die Recherche im Internet zu Unterrichtsthemen. Sie lernen Unangemessene
   Informationen gefährdende Medieninhalte erkennen
• Emails schreiben, Regeln für digitale Kommunikation kennen und einhalten

Klasse 4:
• Ein Teil der Schüler der vierten Klasse ist mittlerweile selbstständig in der Lage, den das iPad gezielt für sich einzusetzen. Eine Unterstüt-zung von Seiten der Lehrkräfte ist für einen anderen Teil der Schüler weiterhin nötig.
Ziele:
• vgl. Klasse 3
• Anwenden der Kenntnisse zu den einzelnen Programmen des iPads, gezielte Nutzung
   bestimmter Programme zur Erstellung von Arbeitsergebnissen
   häufig genutzte Apps:
• ‚Anton-App‘ - ein Lernprogramm, das alle Fächer und Klassenstufen erfasst (Schullizenz)
• Book Creator (Schullizenz)
• Schlaukopf
• Kahoot
• „On board Apps“, die im Unterricht genutzt werden können: numbers, pages, keynote

Ausstattung unserer Schule
Neue Medien:
• 80 iPads, die auf drei Medienwagen aufgeteilt sind, die Nutzung ist über einen digitalen 
  Kalender geregelt
• ein Whiteboard pro Klassenraum (mit Internetanschluss)
• Beamer, pro Klasse
• Dokumentenkamera, pro Klasse

Die Schule verfügt über eine eigene Homepage unter www.ggs-blumenkamp.de
Alte Medien:
• Ein CD-Kassettenspieler pro Klassenraum und im Musikraum
• Musikanlage inklusive Mikrofon
• Bücherkisten in den einzelnen Klassen
• Lehrerbücherei
Qualifizierungsstand des Kollegiums
Alle Kolleg*innen sind mit einem Dienst-iPad ausgestattet und verfügen durch Fortbildungen über Kenntnisse in der Arbeit mit dem iPad und beherrschen die einzelnen Schülerprogramme, damit sie den Kindern ggfs. weiterhelfen können.
Aufgrund der konstanten Entwicklung der neuen digitalen Medien, ist dieses Konzept in einem fortlaufenden Prozess und wird in regelmäßigen Abständen überarbeitet.